A

Additive In der Industrie werden zahlreiche unterschiedliche und auf ihre jeweilige Anwendung optimierte Additive eingesetzt. Je nach Ausrichtung können diese sowohl positive Eigenschaften verstärken als auch negative Auswirkungen abmildern oder komplett verhindern. Diese Hilfs- bzw. Zusatzstoffe können beispielsweise die Trocknungszeit eines Klebstoffes verkürzen, die Fließfähigkeit von Flüssigkeiten verbessern oder eine langanhaltende Konservierung ermöglichen.

AEROSIL® Als der Degussa-Chemiker Harry Kloepfer 1942 ein Verfahren zur Herstellung einer extrem feinen Kieselsäure erfand, wusste er noch nicht, dass er damit eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte begonnen hatte, die bis auf den heutigen Tag fortgeschrieben wird. Die Kieselsäure, die seit 1943 den Handelsnamen AEROSIL® trägt, wird heute bei Evonik in einer Vielzahl von Varianten gefertigt und in fast 100 Länder weltweit geliefert.


AEROSIL® dient heute der Optimierung von Erzeugnissen aus den unterschiedlichsten Bereichen von der Reifen- bis zur Pharmaindustrie. Es verbessert beispielsweise die Materialeigenschaften technischer Gummiartikel, verfeinert das Rieselverhalten verschiedenster Pulver, härtet Lacke gegen Kratzer, optimiert das Fließverhalten von Zahnpasta und kann sogar als Poliermittel für Mikrochips eingesetzt werden.


AEROSIL® wird an weltweit acht Produktionsstätten von Evonik in Deutschland, Japan, China, Thailand und den USA hergestellt. Auch im Rheinland gibt es eine Produktionsanlage im Chempark Leverkusen. Die Anlage feiert 2022 ihren 20. Geburtstag.


B

Bitumen wird aus Erdöl gewonnen und aufgrund seiner Wasserbeständigkeit in vielen Bereichen als schützendes Material verwendet. Im Straßenbau ist es beispielsweise Bestandteil von Asphalt, während es in Dachkonstruktionen als Abdichtung eingesetzt wird. In Benzin oder Öl ist Bitumen hingegen löslich und entsteht bei der Produktion von Kraftstoffen als Abscheidungsprodukt.

Zur Absicherung einer Baugrube gibt es unterschiedliche Methoden. Eine davon ist der sogenannte Berliner Verbau. Seinen Namen hat er dem erstmaligen Einsatz beim Bau der Berliner U-Bahn zu verdanken.

Der Berliner Verbau ist eine vergleichsweise kostengünstige Methode, um eine Baugrube vor einbrechender oder nachsackender Erde zu sichern. Auch unser Mitgliedsunternehmen Graf Bauunternehmung setzt die Verbauart regelmäßig ein. Dabei werden Kanthölzer zwischen vertikal eingerüttelte Stahlträger eingespannt, um die Wände der Baugrube zu stützen.

Diese relativ kostengünstige Verbauart ist jedoch nicht wasserdicht und wird deswegen nur in Baugruben eingesetzt, die sich oberhalb der Grundwassergrenze befinden.


C

Cracken Das Crack-Verfahren wird in Raffinerien eingesetzt, um die aus dem Rohöl durch Destillation gewonnenen Kohlenwasserstoffmoleküle in mehrere, für die weitere Produktion nutzbare Teilstücke zu trennen. Dazu werden die Molekülketten erhitzt, sodass ihre einzelnen Atome in Bewegung geraten, deren Geschwindigkeit mit der Temperatur immer weiter ansteigt. Ab einer bestimmten Gradzahl, die abhängig von der Stabilität des Ausgangsstoffes ist, bewegen sich die Atome so schnell, dass ihre Bindungen zueinander reißen und sich neue Molekülketten abspalten. Aus einer einzigen langen Einheit werden dadurch einzelne Stoffe wie Benzin, Diesel oder Methan gewonnen. Wird für die Spaltung ausschließlich Hitze verwendet, spricht man vom thermischen Cracken. Daneben kommen in Raffinerien auch die Verfahren des Hydro-, katalytischen und Steamcracken zum Einsatz.

Carbonbeton ist ein Verbundwerkstoff aus zwei Hochleistungsmaterialien. Es ist die innovative Kombination aus Carbonfasern in Form von Gelegen oder Stäben mit einem höherfesten Beton.

Die Stärke von Carbonbeton liegt in den ca. 50.000 einzelnen Carbonfasern, die deutlich dünner sind als ein menschliches Haar. Diese Fasern werden zu einem Garn zusammengefasst und dann zu einer Gitterstruktur verarbeitet und beschichtet. Im Vergleich zu Stahl ist Carbon dadurch viermal leichter und erlaubt so ein schnelleres und effizienteres Bauen. Vor allem bestehende Bauwerke können dadurch wirtschaftlich verstärkt und instandgesetzt werden und besitzen zusätzlich eine deutlich längere Lebensdauer. Durch Carbonbeton können vielfältige und neue Formen sowie Bauweisen umgesetzt werden bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit. Durch die Zugfestigkeit der Carbonfasern sind diese sechsmal effektiver als herkömmlich verwendeter Stahl. Die Gelege und Stäbe aus Carbonfasern sind außerdem korrosionsbeständig. Daher werden anstatt einer herkömmlichen Bewehrungsüberdeckung mit Stahlbeton von rund 6 cm Dicke oder mehr, lediglich 1-2 cm benötigt. Diese massiven Einsparungen an Material (Beton und Stahl) sind im Umkehrschluss mit einer deutlichen Ressourcen- und CO²-Einsparung verbunden.

Im Verbund mit CARBOCON und der TU Dresden leistet Graf Bauunternehmung einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen. In einem gemeinsamen Projekt wurden die jeweiligen Kompetenzen gebündelt, um ressourcenschonende, nachhaltige sowie langlebige Anwendungen mit dem Innovativen Werkstoff zu entwickeln.