Bei der Herstellung etwa von Kunststoff werden in den gängigen industriellen Produktionsanlagen brennbare Gase wie Propylen oder Ethylen verwendet. Während des Produktionsprozesses, wie am Standort Wesseling der LyondellBasell, können kleinere Gasmengen, die nicht zur Produktion genutzt werden, anfallen. Diese Gase werden zum größten Teil in einem Kraftwerk zur Wärmeherstellung weiterverwendet. Müssen allerdings Anlagen abgestellt oder angefahren werden, beispielsweise aufgrund einer Produktionsstörung oder geplanter Instandhaltungsarbeiten, können größere Gasmengen anfallen. Diese müssen zügig aus den Anlagen geschleust werden.
Für einen gefahrlosen Ablauf für Mensch und Umwelt, werden die überschüssigen Gase über die Fackelanlagen – Boden- und Hochfackeln
– verbrannt. Dieses Fackelsystem ist gesetzlich vorgeschrieben und eines der wichtigsten Sicherheitssysteme am Standort. Alle Produktionsanlagen sind daher in ein Fackelverbundsystem eingebunden.
Bei der Verbrennung der Gase etwa über die Hochfackeln, kann es zu sichtbarem Feuerschein und Geräuschentwicklungen kommen. Letztere entsteht durch die Zugabe von Dampf, womit eine Rußbildung vermieden und eine vollständige Verbrennung der Gase gewährleistet wird. Der Dampf wird am Fackelkopf in die Flamme geblasen. Dadurch wird Sauerstoff in den brennenden Gasstrom transportiert. Denn Ruß entsteht, wenn die Flamme zu wenig Sauerstoff bekommt. Das Zugeben von Dampf erzeugt allerdings Lärm. Gerade zu Beginn der Fackeltätigkeit kommt es häufig zur Rußbildung. Nachdem die Dampfmenge optimal eingestellt ist, verbrennen die Gase rußfrei.